4 Wochen Kuba – 4 Wochen Abenteuer

Der deutsche Winter ist hart, wirklich hart. In Berlin meistens noch gemeiner als im Rest des Landes. Es wird schnell dunkel, man fühlt sich meistens schon gegen 14:00 Uhr wie abends um 19:00 Uhr und an manchen Tagen wird es erst gar nicht richtig hell. Dazu kommt ein mehr als ungemütlicher Wind der sich an 80% der Tage noch mit Regen mischt. Da kann man meiner Meinung nach sagen was man will, mir macht das schlechte Laune und ich muss mich oftmals zusammen reißen um trotzdem gerne mal raus zu gehen und produktiv zu werden.

Dieser Fakt, gepaart mit der fast durchgehend vorhandenen Lust auf neue Abenteuer und das Reisen haben ziemlich schnell dazu geführt, dass für uns klar war dass wir 4 Wochen unserer Elternzeit gerne weit weg verbringen möchten, irgendwo wo die Sonne scheint, es durchschnittlich 25 Grad hat und man dazu auch noch eine Menge neues entdecken kann. Am liebsten zu einer Zeit in der es hier grau, kalt und nass ist, also im Februar. IMG_5161IMG_5151IMG_5082

Unser erster Gedanke für das passende Reiseziel war Australien. Doch selbst für mich, die gerne reist, klingen 2 Tage Hinreise und 2 Tage Abreise irgendwie sehr anstrengend und das ganze war uns für den ersten großen Flug mit Amelie dann doch nicht das richtige. Kalifornien, Florida und der Rest Amerikas der im Februar warm ist hat uns entweder nicht gereizt oder wir haben ihn schon gesehen (oder Maximilian hatte keine Lust 4 Wochen mit mir in Costa Rica am Strand liegen und Yoga machen). Thailand fand Maximilian auch langweilig und so kamen wir irgendwann auf die Karibik. Zu Beginn  war die Idee dort so viele Inseln abzuklappern wie möglich. Schnell hat sich aber herausgestellt, dass das weiterreisen von einer Insel auf die andere gar nicht so leicht ist, dabei liegen sie teilweise so nah beieinander. Spätestens nach dem tollen Blogbeitrag von der lieben Sarah von SarahplusDrei war für uns klar, dass Kuba wohl das richtige Ziel für uns ist. 4 Wochen lang ein ganzes Land bereisen! Und als erstes Fazit kann ich Sarah nur zustimmen: Kuba mit Kind – machen!

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Aber wie haben wir das gemacht? So lange mit Baby unterwegs in einem Land, was unserem wohl unähnlicher kaum sein könnte? Eine Menge Vorbereitung, Planung und sicher auch eine kleine Portion Mut gehört dazu. Aber wir haben es getan und es waren sehr schöne 4 Wochen. Wir haben tolles Neues entdeckt, hatten traumhaftes Wetter. Mir war es wichtig, auch viel in der Natur zu sein und auch mal für ein paar Tage an einem schönen Strand zu liegen und eigentlich nicht viel mehr zu tun. Maximilian brauch immer auch Kultur, eine Großstadt, Museen und Galerien. All das haben wir bekommen . wenn auch Havanna keine typische Großstadt ist. Amelie war so gut drauf in den 4 Wochen, hat 4 neue Zähne bekommen und wir hatten eine intensive Zeit zu 4.

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Wir sind von Frankfurt aus gestartet, da es ab hier Direktflüge in mehrere kubanische Städte gibt. Außerdem lebt meine Familie in Frankfurt, wir sind Profis im Zug fahren, da war das für uns also optimal. Bei Oma noch mal 2 Tage entspannen und dann ging es los für uns von Frankfurter Flughafen mit Condor nach Varadero, dort waren wir 2 Nächte bevor es dann weiter nach Havanna ging. Von Havanna aus haben wir uns für 21 Tage ein Auto gemietet. Viele Reisende auf Kuba bewegen sich mit den Touristenbussen Viazul fort. Die kann man bis 7 Tage im voraus online buchen oder auch einfach vor Ort (da steht man dann in einer der typisch kubanischen Schlangen – aber dazu später mehr). Das ist sicher eine super Möglichkeit, preisgünstig und der klassischere Weg. Manche fahren auch einfach mit einem Taxi Collectivo. Mit Baby allerdings etwas schwieriger. Wer sein Baby oder Kleinkind in einem Maxi Cosi oder Kindersitz anschnallen möchte, der mietet lieber ein Auto.

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Wir sind in 21 Tagen 3300 km gefahren, hatten nur einen kaputten Reifen und sind mehr als positiv überrascht gewesen, dass so manche Straßen in einem wirklich „guten“ Zustand waren. Ein paar Routen haben aufgrund der Straßenverhältnisse sehr lange gedauert, ab und zu sind die Straßen nicht geteert, also eher Sanpisten. Dazu kommen riesengroße Löcher, die man kaum als Schlaglöcher bezeichnen kann, da die Straße aus mehr Loch als Straße besteht. Viele Routen waren aber auch in einem wirklich guten Zustand und mit etwas älteren deutschen Landstraßen vergleichbar. Da wir vor 3 Jahren mal mit dem VW Bus durch Osteuropa gefahren sind, kannten wir uns mit den kubanischen Straßenverhältnissen aus. Ganz wichtig – niemals im dunkeln fahren! Ständig stehen Tiere auf der Straße, überall warten Menschen auf Busse oder Autos die sie mitnehmen und Straßenbeleuchtungen gibt es nur sehr sehr selten. Auch Bahnübergänge erkennt man meistens erst wenn man auf den Schienen steht.

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So hatten wir die Möglichkeit 4 Wochen lang an vielen schönen Orten zu sein. Im Nachhinein hätten wir uns den ein oder anderen Halt sparen können, manche Kleinstädte sind eben einfach nur Kleinstädte. Uns war es aber wichtig nicht zu viele Stunden im Auto zu sitzen und so lieber kürzere Strecken zurück zu legen. Unsere Unterkünfte haben wir im Vorhinein alle über Airbnb gebucht. Wir haben nicht eine Nacht im Hotel verbracht, was sich auf Kuba auch kaum lohnt. Überall bieten Privatpersonen Zimmer oder ganze Unterkünfte an, „Casa Particulares“ genannt. Im Durchschnitt haben wir hier 20 Euro die Nacht für uns drei gezahlt. Frühstück bekommt man in der Regel für 4-5 CUC (etwa 3,80-4,80 Euro) auf Wunsch dazu.

Ich hoffe ihr habt hiermit schon mal einen guten ersten Eindruck über unsere Reise bekommen. Da wir wirklich viel unterwegs waren und viel gesehen haben, folgen weitere Beiträge. Wahrscheinlich für jede Woche einer und noch einer mit Tipps zum Reisen nach Kuba mit Baby & Kleinkind. Falls ihr also jetzt schon ein paar Fragen habt, immer her damit!

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